Wissen teilen 10 – Führen mit Haltungszielen – Einsatz von Motto-Zielen
Authentische Führung – das ist also „Führung der Zukunft“:
In der Theorie der authentischen Führung bezieht Aviolo (2007) ausdrücklich auch die unbewusste Ebene der Führungspersönlichkeit in die Wirkungsweise des Führungsstils mit ein:
Eine authentische Führungskraft kann bei den Mitarbeitern zum Beispiel positive Gefühle auslösen. „Stimmungsansteckung“ (mood contagion) nennt man das.
Einstellungen wie Optimismus, Gelassenheit, , Hoffnung und Begeisterung… werden von der Führungskraft auf die Mitarbeiter übertragen (Bono und Illies 2006).
Das heißt, Führungserfolg stellt sich dann ein, wenn Vorgesetzte Mitarbeiter auch auf der emotionalen Ebene ansprechen können (Stadelmaier 2008 – zu transformationaler Führung).
Also:
… Emotionen nicht mehr als Störfaktor – sondern als wichtige Komponente bei Führungskräften
… und Empathiefähigkeit – Emotionen bei sich und anderen wahrnehmen zu können – fordern und fördern
… sowie implizite (wissenschaftliches Synonym für „unbewusste“) Theorien und Modelle von Führungskräften und Mitarbeitern mit einbeziehen
Dazu gehört jedoch, dass sich die Vorgesetzten als auch die Mitarbeiter über ihre impliziten Ziele und Motive, die nicht unmittelbar zugänglich sind, jedoch das Verhalten beeinflussen, klarer werden.
Latham, Stajkovic und Locke (2010) haben festgestellt, dass die Aktivierung dieser impliziten Ziele zu einer Leistungssteigerung am Arbeitsplatz führt.
(Manipulationen kann dabei vorgegriffen werden, indem die Mitarbeiter diese Ziele selbst bzw. im Team herausarbeiten.)
Im Zürcher Ressourcenmodell wurde dafür ein neuer Zieltyp entwickelt – die Motto-Ziele:
….
Motto-Ziele beziehen sich auf die innere Verfassung des Zielsetzenden und beschreiben innere Einstellungen und persönliche Haltungen.
Ein Motto-Ziel hat die „Rolle eines Leuchtturms, der dem Schiff nicht den exakten Kurs vorschreibt, sondern ihm eine Orientierung gibt, in welche Richtung es geht.“
Motto-Ziele verändern innere Einstellungen, die Haltung, die man gegenüber einer Problemstellung einnimmt. Sie lösen ausschließlich starke positive Affekte aus, erzeugen signifikant mehr Optimismus als SMART-Ziele und stärken die Fähigkeit zur Selbstregulation (Weber, 2011).
Sie ergänzen spezifische Ziele auf der Ergebnis- und Verhaltensebene.
Die aktuelle Motivationspsychologie setzt ihren Fokus immer mehr auf Ziele als treibende Kraft für die Erzeugung von intrinsischer Motivation.
Auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse belegen: Über bildgebende Verfahren zur Aufzeichnung der Gehirnaktivitäten, Reaktionszeitmessungen und projektive Tests kann man mittlerweile unbewusste/implizite Vorgänge und Wirkungsweisen präzise erfassen und beschreiben.
Warum also nicht mit den Methoden, die darauf aufbauen, arbeiten?
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Literatur:
Diedrichs, Annette; Krüsi, Dominique & Storch, Maja: Durchstarten mit den neuen Team: Aufbau einer ressourcenorientierten Zusammenarbeit mit Verstand und Unbewusstem. Bern: Huber, 2012.
Storch, M. (2010). Motto-Ziele, SMART-Ziele und Motivation. In Birgermeier B. (Hrsg) Coachingwissen (183-206). Wiesbaden :VS Verlag für Sozialwissenschaften.